Thema Bewegung

Ab der 4. Stunde häufen sich Unterrichtsstörungen – nicht jedoch nach Sportunterricht. Zugleich zeigen Schüler:innen nach Sportstunden bessere Leistungen im Unterricht (Raviv & Low, 1990). Nun kann man nicht den ganzen Tag Sport treiben, aber Bewegungsangebote in den Pausen unterstützen die Konzentrationsfähigkeit. Auch Bewegungsphasen während des Unterrichts führen zu einer deutlich besseren Konzentrationsfähigkeit (Dordel, 2003).*



Video: In der nur 2 Minuten dauernden Umbauphase greift die Lehrerin nicht aktiv ein.

Denken und Bewegen gehören unmitttelbar zusammen.

Körperliche Aktivität unterstützt die kognitiven Gehirn­funktionen.

Die geistige Leistungsfähigkeit ist bei körperlicher Aktivität höher als bei Inaktivität. Woran liegt das? Bei dynamischer aerober Arbeit wird die regionale Gehirndurchblutung und damit das Nervenwachstum verstärkt. Die Synapsenbildung sowie die regionale Neubildung von Neuronen im Gehirn werden stimuliert. Endorphine steigen um das 3- bis 4-fache an. Die Folge sind Schmerzdämpfung und Stimmungsverbesserung.* 


Kognitive Fähigkeiten sind:

  • Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 
  • Vorstellungskraft und Kreativität
  • Lernen und Erinnern 
  • Selbstbeobachtung
  • Denken: Orientieren und Planen, Argumentieren und Problemlösen.

Bewegung im Unterricht heißt nicht unbedingt: Alle aufstehen, wir machen jetzt Gymnastik! Es lässt sich auch im ganz Kleinen durch bewegliche Möbel integrieren (flexible Schulstühle oder andere Sitzmöbel, die eine ständige Muskelbewegung erfordern). Verschiedene Sitz- und Arbeitshaltungen sollten unbedingt zugelassen, wenn nicht sogar eingefordert werden. Aktiv-dynamisches Sitzen ist ein Teil des bewegten Lernens.

Auch die Sozialform im Klassenraum kann mehrmals am Tag umgebaut werden – immer auf die jeweilige Situation angepasst. Die Schüler:innen sollten dies selbst – und in Eigenregie – durchführen. Man kann in der Praxis beobachten, wie nach einer solchen kurzen – chaotisch erscheinenden – Phase Ruhe und Konzentration eintreten.

  • Bewegung unterstützt die entwicklungsförderlichen biologischen Funktionen.
  • Bewegung ist ein wichtiger Beitrag zur Reifung des Gehirns.
  • Bewegung unterstützt die Gemütsbildung des Menschen.
  • Bewegung bereichert die sozialen Erfahrungen.
  • Bewegung fördert die Lernmotivation.
  • Bewegtes bzw. handlungsorientiertes Lernen fördert das ganzheitliche Erfassen von Lebenszusammenhängen.*
* nach Ilka Seidel, FoSS Karlsruhe: (Wie) kann man durch Bewegung besser lernen?